Windenergie im Wald: Die Axt am deutschen Märchenwald?

Dem Deutschen ist sein Wald heilig. Immer schon und heute noch. Der Gang in die Natur soll gern unter Waldwipfeln stattfinden, da herrscht Ruhe und das Erlebnis ist erhebend, Geist und Körper finden Erholung, was gerade in unserer hektischen Zeit von besonderer Bedeutung ist. Da ist dann jede Meldung, dass es an den Baumbestand geht, beunruhigend bis empörend, unabhängig davon, ob die Schäden auf Kyrill, Borkenkäfer, Autofabriken, Braunkohletagebau oder Windparkprojekte zurückgehen – wo der Wald bedroht sein soll, gehen Puls und Emotionen hoch. Heimat, deutsche Seele, deutscher Wald – die Schlagworte reihen sich dann ganz schnell, was BILD-Zeitung und die derzeitige AfD-Vorsitzende gern aufnehmen und unters Lese- und Wahlvolk bringen: Windräder der Schande im deutschen Märchenwald?
Aufruhr um den Märchenwald
Anlass für die politisch motivierte Polemik der letzten Zeit waren Projekte im sogenannten Reinhardswald bei Kassel, den sich die Brüder Grimm als Handlungsort einiger ihrer Märchen ausgesucht hatten. Der Verweis auf die Brüder Grimm gewährt gewissermaßen Bestandsschutz, also die Unveränderbarkeit eines selbstverständlich uralten Natur- und Kulturraums. Dornröschen harrt anscheinend hier immer noch auf den Ablauf der hundert Jahre, bis dann der glückliche Prinz daherkommt, der eben nicht mehr kläglich in der Dornenhecke verendet. Bis dahin verheddert sich nun auch jeder, der die Hand an den Märchenwald resp. die wohl mitzudenkende Hecke legt, letal. Alternativ gehen jetzt Windparkplaner hin und wollen – selbstverständlich – mitten im Märchenwald Windenergieanlagen bauen. So wird – so der empörte Aufschrei – Heimat zerstört, wahlweise Kultur und Natur dazu – und das für zweifelhafte Projekte, bei denen anscheinend die Falschen ihr Geld verdienen wollen, ohne dass wenigstens billige Energie dabei herauskommt (womit über Braunkohle und Atomstrom zu reden wäre)...
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