veröffentlicht am 07.03.2025 14:23
Lesedauer 3 Min.
Fachartikel
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Quereinstieg in die Energiewende: In diesen Bereichen klappt es am besten

Der Fachkräftemangel bremst die Energiewende. Unternehmen setzen verstärkt auf Quereinsteiger*innen, die jetzt die neuen Karrierechancen in der wachsenden Branche nutzen können.

Die Energiewende ist im vollen Gang – doch der Fachkräftemangel könnte auf die Bremse drücken. Besonders in Bereichen wie Bauelektrik sowie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik fehlen qualifizierte Arbeitskräfte. Viele Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Rekrutierungsstrategien zu überdenken und öffnen sich zunehmend für Quereinsteiger*innen. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, wo sich der Jobwechsel lohnt.

Alternative Recruiting-Strategien sind gefragt

Viele Berufe im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieinfrastruktur zählen zu den Engpassberufen  – also Tätigkeiten, für die nur schwer qualifizierte Fachkräfte gefunden werden. Da klassische Bewerber*innen oft nicht ausreichen, setzen Unternehmen verstärkt auf alternative Wege: Neben der verstärkten Einstellung von Quereinsteiger*innen gewinnen Umschulungen, Weiterbildungen und die Suche nach Fachkräften im Ausland an Bedeutung.

Vor allem bei Hilfskräften stieg der Anteil an Quereinstiegsmöglichkeiten in den letzten Jahren stark an. Waren es zwischen 2019 und 2021 noch 3,3 Prozent der ausgeschriebenen Stellen, sind es zwischen 2022 und 2024 schon 7,2 Prozent. Auch bei den Fachkräften steigen die Quereinstiegsmöglichkeiten im selben Zeitraum um fast das Doppelte.

Beste Chancen für Hilfs- und Fachkräfte

Laut der Studie hängen die Chancen für Quereinsteiger*innen stark vom Anforderungsniveau der jeweiligen Berufe ab. Die Bertelsmann Stiftung teilt die Tätigkeiten in vier Stufen ein und beschreibt, welche Stellen sich besonders für einen Quereinstieg eignen.

  • Helfer*innen- und Anlerntätigkeiten – hier sind die Einstiegsmöglichkeiten für Quereinsteiger*innen am besten.

  • Fachkräfte – auch hier gibt es eine hohe Nachfrage und Stellen sind oft mit Weiterbildung zugänglich.

  • Spezialist*innen – für Quereinsteiger*innen sind diese Stellen häufig mit Umschulungen verbunden, da sie spezifisches Vorwissen erfordern.

  • Expert*innen – ein Quereinstieg ist hier aufgrund der hohen Spezialisierung besonders schwierig.

Helfer*innen- und Fachkraftberufe bieten gute Chancen für einen erfolgreichen Einstieg in die Erneuerbaren. Firmen haben aber auch zunehmend eigene Weiterbildungszentren oder arbeiten mit Hochschulen zusammen, um Quereinsteiger*innen zu spezialisieren.

Quereinstieg gefördert

Unternehmen setzen auf verschiedene Strategien, um offene Stellen zu besetzen und Quereinsteiger*innen gezielt zu fördern:

  • Weiterbildung und Umschulung: Unternehmen und Bildungsträger bieten verstärkt Programme an, die Quereinsteiger*innen auf Tätigkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien vorbereiten.

  • Internationale Fachkräftegewinnung: Firmen werben qualifizierte Fachkräfte im Ausland an, um ihre Lücken zu schließen.

  • Steigerung der Attraktivität der Berufe: Junge Menschen sollen verstärkt für Berufe im Bereich der Energiewende begeistert werden. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, mehr Frauen für bislang männerdominierte Tätigkeiten zu gewinnen.

Berufswelt im Wandel

Der Fachkräftemangel stellt die Energiebranche vor große Herausforderungen – gleichzeitig bietet er auch neue Chancen. Unternehmen sind besonders Hilfs- und Fachkräften gegenüber zunehmend offen für einen Quereinstieg. Diese Entwicklung ist nicht nur eine Reaktion auf den Personalmangel, sondern auch auf die sich wandelnden Berufsprofile durch neue Technologien.

Ob der Quereinstieg in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnt, bleibt laut Studie abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die Energiewende vielfältige Möglichkeiten für alle bietet, die sich beruflich neu orientieren möchten. Wer den Schritt wagen will, findet jetzt die besten Voraussetzungen, um in eine zukunftssichere Branche einzusteigen.

© BWE Service GmbH

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