Lithium: Milliardenprojekt im Erzgebirge

Deutschland ist erpressbar. Die Industrie braucht Rohstoffe, die hierzulande kaum zu finden sind. Darunter Lithium für Batterien von Elektroautos und Stromspeichern – zurzeit muss es komplett importiert werden. Auch andere Rohstoffe sind nur an wenigen Stellen so reichlich zu finden, dass ein Abbau lohnt. Das schafft Monopole. So kommen Seltene-Erden-Metalle wie Neodym, Praseodym und Samarium für Dauermagneten in Elektromotoren weitgehend aus China. Hinter China dominieren acht weitere Länder den Weltmarkt für mineralische Rohstoffe. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zählt auf: Brasilien, Australien, Russland, USA, Kanada, Indien, Südafrika und Chile. In dieser Liste taucht Deutschland als Standort für Bergwerke trotz seiner langen Bergbautradition nicht auf.
Ausgerechnet bei Lithium will Deutschland nun weniger erpressbar werden. In Zinnwald an der tschechischen Grenze soll ein neues Bergwerk entstehen. Seit dem Mittelalter wurde dort Zinn aus dem Berg geholt, um 1900 kam Wolfram hinzu. Doch seit Jahrzehnten ist der Bergbau in der Region nur mehr Folklore. Das soll sich spätestens 2030 ändern: 18 000 Tonnen Lithiumhydroxid jährlich sollen künftig aus dem Erzgebirge kommen. Das reicht für mehr als eine Million Batterien für Elektroautos. „Wir werden Lithium zu Weltmarktkonditionen fördern“, verspricht Marko Uhlig, Geschäftsführer von Zinnwald Lithium.
Das ist ambitioniert. Der Preis pro Tonne Lithium hatte sich zwischen 2019 und 2023 verfünffacht, ist allerdings seitdem stark gesunken. 84 000 Dollar kostete eine Tonne Lithium im November 2022, heute ist sie mehr als 80 Prozent billiger. Weltweit haben viele Unternehmen Lithiumminen stillgelegt, da der Betrieb bei diesem Preisniveau nicht rentabel ist...
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