veröffentlicht am 28.05.2025 15:09
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Fachartikel
Betriebsführung, Wirtschaft, Wissenschaft & Forschung

(Keine) Angst vor dem Blackout

Drohen Netzausfälle, wenn Deutschlands Solarparks mehr Strom liefern, als benötigt wird? Forscher beurteilen das Risiko unterschiedlich. Einig sind sie sich in einem: PV-Anlagen abzuschalten ist jedenfalls nicht die beste Lösung.
© Unsplash/Nhan Hoang

Bruno Burger ärgerte sich, und zwar gewaltig. Die Sicherheit der Stromversorgung wäre gefährdet, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur. 2011 war das. Prompt unkten die Medien von der „Angst vor einem Blackout“. Völliger Unsinn, sagte sich Burger, Forscher am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg, und setzte der Blackout-Hysterie eine Grafik mit Zahlen zur Stromversorgung entgegen.

Es war die erste Grafik von vielen. Als Reaktion auf die Blackout-Debatte hat Bruno Burger das Portal Energy-Charts aufgebaut. Es liefert eine Fülle von Daten zu diversen Aspekten der Stromversorgung, für jeden kostenlos abrufbar. Wenn die jährliche Debatte aufflammt, ob zu Ostern oder Pfingsten die Stromnetze zusammenbrechen, veröffentlicht er Grafiken. Sie signalisieren: Es droht keine Gefahr. „Es ist wirklich nie etwas passiert“, sagt Burger, in all den Jahren seit 2011. Aber muss das auch so bleiben?

Drohen Ausfälle im Verteilnetz?

Das Stromsystem ist heute ein anderes. Damals kam Solarenergie auf eine Gesamtkapazität von gut 25 Gigawatt. Inzwischen liegt sie viermal so hoch, und jedes Jahr kommen um die 15 Gigawatt hinzu. Ist das Risiko folglich gewachsen? Lion Hirth sieht das so. Zwar hält auch er einen flächendeckenden Blackout in Deutschland für praktisch ausgeschlossen. Doch das Risiko, dass Angebot und Nachfrage an der Strombörse nicht mehr in Einklang gebracht werden können, schätze er auf „fünfzig-fünfzig“, sagt der Professor für Energiepolitik an der Hertie School. Das hieße, dass selbst bei Strompreisen von minus 500 Euro je Megawattstunde – dem zulässigen Tiefstwert im Day-Ahead-Handel an der Börse – niemand bereit wäre, den Strom abzunehmen. Und das könnte schlimmstenfalls zu lokal begrenzten Ausfällen im Verteilnetz führen...

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