veröffentlicht am 29.11.2024 13:28
Lesedauer 2 Min.
Fachartikel
Wissenschaft & Forschung, Grundlagen

Grüner Wasserstoff braucht Nachhaltigkeitskriterien

Eine Kurzstudie des Wuppertal Instituts skizziert Nachhaltigkeitsziele, Kriterien und mögliche politische Instrumente für Wasserstoffimporte.

Grüner Wasserstoff gilt als einer der wesentlichen Bausteine für eine klimaneutrale Zukunft. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist Deutschland insbesondere auf Importe von grünem Wasserstoff angewiesen. Doch wie lassen sich bereits während der Produktion im Ausland Umwelt- und Sozialstandards einhalten? Und was kann die Politik konkret tun? Antworten darauf liefert die Kurzstudie Politische Instrumente zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit von Wasserstoffimporten des Wuppertal Instituts. Forschende untersuchten, welche Politikinstrumente sich eignen, um die verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoffimporte zu verankern – wie es auch die im Juli 2024 veröffentlichte Importstrategie für Wasserstoff vorsieht.

Die Forschenden untersuchten, in welcher Form Nachhaltigkeitskriterien in den analysierten politischen Instrumenten umgesetzt werden könnten.

Allerdings lässt sich die Nachhaltigkeit der Importe nicht durch ein einzelnes Politikinstrument gewährleisten. Daher empfiehlt die im März 2024 veröffentlichte Kurzstudie eine frühzeitige und einheitliche Grundlage für nachhaltige Wasserstoffimporte, damit die Marktakteure Nachhaltigkeitskriterien einhalten können und um Investitionsunsicherheiten zu vermeiden. Dafür müssen Nachhaltigkeitsziele für Wasserstoffimporte in messbare Kriterien und Prüfprozesse überführt werden. Zwar sind das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die EU-Lieferkettenrichtlinie wichtige Grundlagen, sie reichen aber nicht aus. In der Anfangsphase können internationale Kooperationen eine wichtige Rolle spielen, Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoffprojekte gemeinsam mit den lokalen Partnern zu entwickeln. Hier eignen sich ökonomische Instrumente, um frühzeitig Nachhaltigkeitskriterien zu verankern sowie über den deutschen und europäischen Markt so internationale Standards zu setzen.

Fazit

Eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft lässt sich nur durch ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener politischer Instrumente erreichen. Frühzeitige Maßnahmen und klare Nachhaltigkeitskriterien sind dafür essenziell, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig soziale und ökologische Standards zu sichern.

Quelle: Wuppertal Institut

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