veröffentlicht am 29.11.2024 13:31
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Fachartikel
Wirtschaft, Wissenschaft & Forschung, Finanzierung & Vermarktung

„Es geht vor allem darum, eine robuste Projektpipeline aufzubauen.“

Wie sieht die Zukunft der Windenergie aus? Windkraft hat das Potenzial, einen Großteil unseres Strombedarfs zu decken. Die Europäische Investitionsbank beleuchtet in einem Essay, wie sich der Sektor entwickelt und welche Innovationen wir in den kommenden Jahren sehen werden.
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Als Henrik Stiesdal vor zehn Jahren als Technologiechef eines großen Windkraftunternehmens in Rente ging, konnte von „Ruhestand“ keine Rede sein: Er tüftelte weiter an Innovationen für schwimmende Windenergie und Biokraftstoffe.

„Mir ging es immer darum, mit guten Leuten gute Dinge zu erschaffen und dabei Spaß zu haben“, sagt Stiesdal. Der dänische Erfinder hält mehr als tausend Patente und entwickelte 1978 das Konzept des dreiblättrigen Rotors, das weltweit zum Standard in der Windkraftbranche wurde. „Um mit Windenergie noch mehr zu erreichen, müssen wir jetzt die Massenproduktion optimieren und die Kosten weiter senken.“

Die Windenergie hat sich in kurzer Zeit enorm entwickelt. In vielen Ländern ist sie mittlerweile eine der billigsten und zuverlässigsten Energiequellen. Der weltweit erste Offshore-Windpark entstand 1991 im dänischen Vindeby, mit dem Turbinendesign von Stiesdal. Die Nennleistung des Parks betrug fünf Megawatt. Heute kommt Europa auf eine installierte Windkraftleistung von 255 Gigawatt – genug für die Versorgung von fast 100 Millionen Haushalten. 2023 wurde in Europa erstmals mehr Strom aus Wind als aus Gas erzeugt.

Die Windkraftbranche strotzt vor guten Nachrichten und Innovationen. Dazu gehören Turbinen in luftiger Höhe, die Energie zwischen den Wolken einfangen, und 15-Megawatt-Riesenräder, deren Rotordurchmesser so groß ist wie zwei Fußballfelder.

Allerdings sind in der Branche auch Turbulenzen zu spüren. Steigende Materialkosten, hohe Zinsen und gestörte Lieferketten zwingen einige Windkraftentwickler, neue Projekte zu verschieben oder zu stoppen. Windparkentwickler betonen, dass sie leichteren Zugang zu Finanzierungen und bessere Kreditbedingungen brauchen.

„Es geht vor allem darum, eine robuste Projektpipeline aufzubauen“, sagt Christos Smyrnakis, Windenergieexperte bei der Europäischen Investitionsbank. „Wir können durchaus optimistisch und ehrgeizig sein, weil die Windenergie ein vielversprechender Sektor ist. Aber wir müssen auch Hindernisse überwinden.“

Quelle: Europäische Investitionsbank

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:
https://www.eib.org/de/essays/what-is-future-wind-power
Autoren: Chris Knight, Andreia Nuno, Chiara Robotti
Teil der Serie "Invested in renewables" 2024