veröffentlicht am 11.02.2025 11:14
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Risikoabsicherung für PPAs stärkt den Ausbau erneuerbarer Energien

Eine neue Analyse zeigt, dass ein Absicherungsmechanismus das Ausfallrisiko von Stromabnehmern verringern, Finanzierungkonditionen für EE-Projekte verbessern und PPAs auch für kleine und mittelständische Unternehmen verfügbar machen würde.
Eine Landschaft mit Windrädern und Solaranlagen. Darüber eine Grafik mit mit Pfeil nach oben verlaufend.
© Adobe Stock

Langfristige Stromlieferverträge (PPA) haben sich in den vergangenen vier Jahren zu einem wichtigen Pfeiler des Erneuerbaren-Ausbaus in Deutschland und der EU entwickelt. Das Interesse am Direktbezug erneuerbarer Energien in Industrie und Gewerbe ist weiter hoch. Die Finanzierungskonditionen und damit die Finanzierbarkeit von PPAs hängen aber auch stark von der Bonität des Stromabnehmers ab. Je besser das Rating des Stromabnehmers ist, desto günstiger ist der Zugang zu Fremdkapital für die Projektfinanzierung. Vor diesem Hintergrund fordert die EU über die im Jahr 2024 verabschiedete Electricity Market Directive (EMD) Mitgliedsstaaten auf, Instrumente zur Risikoabsicherung für PPAs zu prüfen und einzuführen. PPAs gelten als zentrales Element des europäischen Strommarktdesigns.

Die Marktoffensive Erneuerbare Energien – ein Projekt der dena – hat in einer heute veröffentlichten Analyse untersucht, welche Auswirkungen entsprechende Absicherungsinstrumente auf die Finanzierung von PPAs haben. Dazu erklärte Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena:

„Der weitere schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Energiewende, und der marktgetriebene Ausbau spielt eine wichtige Rolle. Die Risikoabsicherung ist ein zentraler Hebel, um den Zugang zu günstigem, grünem Strom für die Industrie über marktliche Instrumente zu gewährleisten. Beispiele aus Norwegen, Frankreich und Spanien zeigen, wie solche Maßnahmen aussehen könnten."

Großer Effekt auf die Projektfinanzierung

Die Analyse zeigt, dass der Absicherungsmechanismus große Auswirkung auf die langfristige Finanzierbarkeit von Neuvorhaben hat. So können auch Unternehmen mit einem nicht ausreichenden oder fehlenden Kreditrating Zugang zum PPA-Markt erhalten und langfristig von günstigen Strombezugspreisen aus erneuerbaren Quellen profitieren. Die damit einhergehende Stärkung des PPA-Markts hebelt weitere Investitionen in erneuerbare Energien.

Schnell umsetzbar

Bestehende Beispiele auf europäischer Ebene zeigen unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten auf und können Diskussionsgrundlage für die Einführung eines Instruments für den deutschen Markt sein. Zentrale Ausgestaltungsoptionen beziehen sich auf die Definition der für die Inanspruchnahme berechtigten Abnehmer und Erzeuger, die spezifische Anforderungen an das PPA selbst, die Garantiestruktur sowie die Finanzierung des Instruments.

Gleichzeitig ist eine beihilfekonforme Umsetzung möglich. Dabei können staatliche Garantien auch so ausgestaltet werden, dass sie nicht haushaltswirksam sind.

Quelle: Deutsche Energie-Agentur