veröffentlicht am 05.06.2025 14:48
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Projektplanung, Betriebsführung, Wirtschaft

badenova baut erste H₂-Leitung im Süden

Mit dem Bau einer Wasserstoffleitung am Hochrhein beteiligt sich die badenova-Unternehmensgruppe durch ihre Tochtergesellschaft badenovaNETZE als eines der ersten Unternehmen am Aufbau des nationalen Wasserstoffkernnetzes. Damit bringt der Energieversorger aus Freiburg nicht nur eigene Infrastrukturprojekte voran, sondern leistet einen Beitrag zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.
Vorsichtiges Absenken der Leitung ins Erdreich.
© badenova

Bereits im Oktober 2024 wurden zwei zentrale badenova-Projekte – H2@Hochrhein und RHYn Interco – in das Wasserstoffkernnetz der Bundesrepublik aufgenommen. Der aktuelle Baustart markiert nun die Umsetzung eines ersten Abschnitts der geplanten Wasserstoffleitung im Projekt H2@Hochrhein, bei dem eine rund 58 Kilometer lange Neubauleitung zwischen Grenzach-Wyhlen und Waldshut-Tiengen entsteht. Die Leitung soll künftig insbesondere die energieintensive Industrie entlang des Hochrheins mit grünem Wasserstoff versorgen. Dieser kann sowohl aus lokaler Erzeugung als auch überregionaler Einspeisung stammen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts ist bis 2030 vorgesehen.

„Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur ist ein zentrales Element der Energiewende. Dass wir zu den ersten gehören, die hier baulich umsetzen, zeigt: Wir gestalten die Transformation aktiv, konkret und mutig mit“,

sagt Dirk Sattur, Vorstand der badenova.

„Als regional verwurzeltes Unternehmen sehen wir unseren Beitrag nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern auch in der Unterstützung eines nachhaltigen, zukunftsfähigen Energiesystems – für die Region und darüber hinaus.“

Erster Abschnitt bereits verlegt

Die Bauarbeiten starteten im März 2025 mit einer rund neun Kilometer langen Trasse zwischen den Gemeinden Albbruck und Dogern. Ende April wurde der erste Teilabschnitt mit rund 350 Metern Leitung erfolgreich verlegt. Perspektivisch sind auch grenzüberschreitende Anbindungen geplant: Eine Machbarkeitsvorstudie gemeinsam mit den Industriellen Werken Basel (IWB) untersucht aktuell mögliche Rheinquerungen und Netzanbindungen in die Schweiz.

Julie Bürkle-Weiss, Technische Geschäftsführerin von badenovaNETZE, betont:

„Mit der Genehmigung des Kernnetzes und dem frühen Baustart nimmt der Wasserstoffhochlauf im Südwesten deutlich früher Fahrt auf als ursprünglich erwartet. Das schafft Planungssicherheit für Industrie und Kommunen und stärkt die langfristige Standortattraktivität am Hochrhein.“

Der Energieversorger baut erste H₂-Leitung im Süden

Der Projektfortschritt ist auch das Ergebnis enger Abstimmung mit regionalen Akteuren. Besonders der Landkreis Waldshut sowie die Gemeinden Albbruck und Dogern haben den Vorbereitungsprozess aktiv begleitet. Landrat Dr. Martin Kistler hebt die strategische Bedeutung hervor:

„Es ist ein starkes Signal für unseren Wirtschaftsstandort, dass der Bau des bundesweiten Wasserstoffnetzes in Baden-Württemberg am Hochrhein beginnt. Unsere energieintensiven Betriebe erhalten so eine klare Zukunftsperspektive. Wir wollen Industriestandort bleiben. Der Bau zeigt auch: Unser grenzüberschreitender Einsatz – gemeinsam mit dem Landkreis Lörrach und Partnern entlang des Rheins in Deutschland, der Schweiz und Frankreich – hat sich ausgezahlt.“

Quelle: badenova