veröffentlicht am 25.02.2025 17:42
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Interviews
Wirtschaft, Politik, Finanzierung

„Der freie Markt ist unser Verbündeter“

Hans-Josef Fell, einst Mitinitiator des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, erläutert im Fachmagazin neue energie, was ihn an der aktuellen Fassung des Regelwerks stört – und was ihm trotz des Aufstiegs von Rechtspopulisten Hoffnung gibt.
Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group.
© privat

neue energie: Herr Fell, Sie haben 1999 den Entwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschrieben. Heute haben wir mit gut 60 Prozent so viel Ökostrom im Netz wie nie zuvor. Ist das Ihr Erfolg?

Hans-Josef Fell: Ich weiß gar nicht, ob ich von Erfolg sprechen würde. Wir könnten schließlich schon bei 100 Prozent Ökostrom sein, wenn wir auf dem exponenziellen Ausbaupfad des ersten EEG geblieben wären. Leider gab es von Beginn an erheblichen Widerstand – selbst innerhalb der rot-grünen Bundesregierung. Dennoch hat der Bundestag das Gesetz verabschiedet.

neue energie: Von wem kam der Widerstand?

Fell: Der damalige Wirtschaftsminister Werner Müller war ein entschiedener Gegner. Er hat bis zum Schluss versucht, das EEG zu verhindern. Das Gesetz hat ja eine ziemlich ungewöhnliche Entstehungsgeschichte: Es war kein Entwurf der Regierung, sondern wurde von Abgeordneten aus dem Parlament heraus auf den Weg gebracht. Michaele Hustedt und ich haben für die Grünen daran gearbeitet und Hermann Scheer und Dietmar Schütz für die SPD. Es war insbesondere das Verdienst von Hermann Scheer, dass die SPD-Fraktion dafür gewonnen werden konnte. Er war es auch, der in der entscheidenden Fraktionssitzung mit einer leidenschaftlichen Rede den Widerstand von Werner Müller überwunden hat....

Lesen Sie das vollständige Interview unter „Der freie Markt ist unser Verbündeter“ - neue energie.

Credits

Hans-Josef Fell, geboren 1952 im fränkischen Hammelburg, studierte Physik und Sport und arbeitete zwei Jahrzehnte als Gymnasiallehrer, bevor er in den 1990er Jahren sein Herz für die Energiewende entdeckte. Von 1998 bis 2013 saß er für die Grünen im Bundestag. Im Jahr 2000 war er einer von vier Autoren des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das später von vielen Ländern auf der Welt kopiert wurde. 2006 gründete er die Energy Watch Group, ein Netzwerk aus Forschern und Parlamentariern, das sich für den Abschied von fossilen Energien einsetzt. Bis heute ist er ihr Präsident.