veröffentlicht am 15.12.2025 16:46
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Fachartikel
Projektplanung, Politik, Betriebsführung

Agri-PV: Solarstrom und Nahrungsproduktion auf derselben Fläche

Der Betrieb von Landwirtschaft und Photovoltaik auf einer Fläche bietet Vorteile sowohl für Agrarbetriebe als auch fürs Klima. Einerseits wird erneuerbarer Strom erzeugt, andererseits können Landwirt*innen zusätzliche Einnahmen erzielen. Für einen planbaren Markt fehlen jedoch noch klare Rahmenbedingungen seitens der Politik.
Immer öfter wird Ackerland gleichzeitig zur Energieerzeugung genutzt.
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Die Energiewende braucht Fläche. Gerade für den Ausbau der Solarenergie werden große Areale benötigt, wenn nicht nur Dächer von Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien damit bestückt, sondern auch Großanlagen mit ihren besonders günstigen Stromgestehungskosten gebaut werden sollen. Doch Ackerland dafür zu nutzen, ist umstritten. Die Lösung könnte ein Modell sein, das in Deutschland gerade kräftig Fahrt aufnimmt: Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Dabei werden landwirtschaftliche Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und zugleich für die Erzeugung von Solarstrom genutzt. Großprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zeigen, welches Potenzial darin steckt.

Solaranlage, Getreide und Hühner auf einer Fläche

Mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte hat der Energiekonzern Vattenfall Deutschlands bislang größten Agri-PV-Park in Betrieb genommen. In der Gemeinde Tützpatz stehen auf 93 Hektar Fläche Solarmodule mit einer Maximalleistung von 76 Megawatt (MW). Dort werden nicht nur Kilowattstunden geerntet, sondern auch Getreide – und Eier. Die Anlage besteht aus drei Teilflächen. Auf dem größten Areal ist die Haltung von 15 000 Legehennen in mobilen Ställen geplant, die zwischen den Modulreihen verschoben werden können. Auf den beiden anderen Teilflächen wird Ackerbau betrieben. Bei der Planung der Anlage wurde auf sogenannte Tracker-Systeme gesetzt: bewegliche Modulreihen, die dem Sonnenstand folgen und Platz für Landmaschinen lassen.

Finanziert wurde das Projekt ohne staatliche Unterstützung, wirtschaftlich tragfähig macht es ein Stromliefervertrag mit der Telekom-Tochter PASM über zehn Jahre.

„In Tützpatz zeigen wir, dass Landwirtschaft und fossilfreie Stromerzeugung nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern einander gut ergänzen können“,

sagt Claus Wattendrup, Leiter des Bereichs Solar & Batteries bei Vattenfall.

Vertikale Photovoltaik sorgt für günstiges Mikroklima

Während in Mecklenburg-Vorpommern das Areal flach überbaut wird, setzt man im sächsischen Krauscha, unweit der Neiße, auf ein anderes Modell: vertikale Photovoltaik (PV)...

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