veröffentlicht am 29.11.2024 15:13
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Fachartikel
Wissenschaft & Forschung, Wirtschaft, Grundlagen

Studie zur Eignung der Abfallentsorgung für die Energiewende: „Prinzipiell geeignet“

Der Energiewende-Index von McKinsey bietet alle sechs Monate anhand von 15 Indikatoren einen Überblick über den Status der Energiewende in Deutschland. Konkret geht es um die Frage, wie realistisch es ist, dass die für 2030 gesteckten Ziele erreicht werden.
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Prinzipiell für CCS-Einsätze geeignet sind die Abfallentsorgung sowie die Zellstoff- und Papierherstellung. Beide Branchen emittieren jeweils rund 5 Mt pro Jahr. Letztere verbrennt oft Nebenprodukte wie Rinde oder Holzreste, um Energie für den Produktionsprozess zu gewinnen. Da allerdings die Abscheidungsvolumina kleiner sind als in den vorgenannten Branchen und die CO₂-Konzentration mit 5 bis 10 % noch geringer, liegen die Abscheidungskosten bei 140–160 €/t.

„Ob sich der CCS-Einsatz für Unternehmen lohnt oder nicht, hängt derzeit vor allem von den CO2-Zertifikatspreisen ab: Mit steigenden ETS-Preisen könnte die Abscheidungstechnologie zunehmend an Attraktivität gewinnen. Das dürfte sich jedoch ändern, sollte grüner Wasserstoff zu wirtschaftlichen Kosten flächendeckend zur Verfügung stehen: Unternehmen aus der Eisen- und Stahlbranche oder Gaskraftwerke würden dann zur CO2-Vermeidung eher auf diese Technologie setzen.“

Das sagt Thomas Vahlenkamp, Senior Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey.

Zudem gelte es, die regulatorischen Rahmenbedingungen für CCS weiter zu konkretisieren. Darüber hinaus brauche es eine integrierte und langfristige Perspektive u. a. für die Pipeline-Infrastruktur, die Planungssicherheit gewährt und einen geregelten Hochlauf ermöglicht.

Energiewende-Index März 2024: Die 15 Indikatoren im Überblick

Die deutlichste Verschiebung im Energiewendeindex gegenüber der Veröffentlichung von März 2024 vollzieht sich in der Dimension Wirtschaftlichkeit: Der Haushaltsstrompreis fällt nach seinem kurzzeitigen Aufstieg in den Bereich der realistischen Zielerreichung wieder in die Kategorie „unrealistisch“ zurück. Damit sind aktuell sieben der insgesamt 15 Indikatoren realistisch und sechs unrealistisch in ihrer Zielerreichung. Zwei von ihnen – CO2e-Ausstoß und Reservemarge – stehen weiterhin auf der Kippe.

Quelle: McKinsey

https://www.mckinsey.de/branchen/chemie-energie-rohstoffe/energiewende-index

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