veröffentlicht am 26.08.2025 16:13
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Fachartikel
Politik, Wissenschaft & Forschung, Übergreifende Themen

Grundwassermangel in Deutschland

Erstmals gibt eine umfassende Analyse Auskunft darüber, wo das Grundwasser hierzulande überbeansprucht wird - und warum das zum Problem werden kann.
Trockener Boden
© Ewa Urban / Pixabay

In der Hälfte der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wird zu viel Grundwasser entnommen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (Isoe), die im Auftrag des Umweltverbands BUND erstellt wurde. Die Forschenden warnen darin vor einem „strukturellen Grundwasserstress“, der gravierende Folgen für die Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Natur habe.

„Wir sehen anhand der vorhandenen Daten sowohl akuten als auch strukturellen Grundwasserstress“, sagt Studienleiter Robert Lütkemeier. Laut internationalen Standards gilt eine Region als strukturell belastet, wenn dauerhaft mehr als ein Fünftel des jährlich neu gebildeten Grundwassers entnommen wird. Genau das ist inzwischen in fast einem Viertel der Landkreise in Deutschland der Fall. In nahezu allen Bundesländern wurden neue Tiefstände gemessen. Besonders stark betroffen sind Regionen in Ostdeutschland, Ballungsräume entlang des Rheins sowie Teile Niedersachsens und Schleswig-Holsteins. Die Ursachen für den Grundwasserstress liegen nicht allein im Klimawandel. Auch großflächige Entnahmen für Fernwasserleitungen, industrielle Prozesse und Bergbau tragen erheblich dazu bei. Erstmals wurde jetzt flächendeckend analysiert, wo und durch wen Grundwasser in Deutschland genutzt wird. Den Ergebnissen zufolge wird mehr als die Hälfte des Grundwassers für die Trinkwasserversorgung entnommen, wobei das Wasser teils mehrere Hundert Kilometer weit in größere Städte transportiert wird. So versorgt Wasser aus dem Bodensee etwa die Region Stuttgart.

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