veröffentlicht am 08.10.2025 17:08
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Fachartikel
Technologien, Wissenschaft & Forschung, Innovative Produkte

Deutschland als Vorreiter für recycelte Solarmodule?

Silizium oder Silber sind stark gefragt und energieintensiv in der Gewinnung. Sie sind aber auch in ausgedienten Solarmodulen enthalten, von denen jedes Jahr rund 10.000 Tonnen anfallen. Unternehmen und Forschungsinstitute erproben das Recycling von PV-Modulen, um Rohstoffe zurückzugewinnen. Jan Oliver Löfken erklärt, wie Deutschland zum Vorreiter werden kann.
Ausrangierte Solarmoldule warten aufs Recycling.
© Solar Materials

Ende dieses Jahres werden weltweit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3000 Gigawatt installiert sein. Rund die Hälfte davon in China. Deutschland wird mit knapp 120 Gigawatt wahrscheinlich auf Platz 4 hinter China, den USA und Indien liegen. Noch vor 20 Jahren sah es ganz anders aus, als Deutschland den heutigen Spitzenreiter China um das Zehnfache überflügelte – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Doch der frühe deutsche Photovoltaik-Boom bietet heute erneut eine große Chance: Deutschland zählt mit Japan zu den ersten Ländern, in denen signifikante Mengen alter Solarmodule abgebaut und recycelt werden. Mehrere, teils kleine Firmen haben diesen gerade entstehenden Markt im Fokus und entwickeln gemeinsam mit Forschungsinstituten Recyclingverfahren. So steigen die Chancen, wieder eine Vorreiterposition in einem weltweit wachsenden Markt zu besetzen.

Pro Jahr 10.000 Tonnen Altmodule

Noch sind die Mengen an ausgedienten Modulen auf Silizium-Basis überschaubar. Die Schätzungen schwanken und rangieren für dieses Jahr bei gut 20.000 Tonnen, die recycelt werden müssen. „Deutschland muss sich als erstes Land dieser Aufgabe stellen, da hier als Erstes im großen Stil mit der Installation von PV-Anlagen begonnen wurde“, sagt Andreas Obst, Leiter der Gruppe PV-Recycling am Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle. Schon in den kommenden Jahren werden die Mengen deutlich größer sein. Immer mehr Solaranlagen fallen nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung und machen Platz für neue, effizientere Module. Dieses Repowering kann sich auch für jüngere Anlagen lohnen und die Menge der Altmodule wachsen lassen. Dazu kommen nur bis zu zehn Jahre alte Solarmodule mit einigen 100 Megawatt Leistung, die wegen Problemen mit den schützenden Rückseitenfolien zurückgebaut werden. So haben erste Recyclingfirmen schon bald die Chance auf mindestens 10.000 Tonnen Altmodule pro Jahr. Das gilt als kritische Zahl, ab der die Verwertung für ein Unternehmen profitabel wird. „Die Rücklaufmengen steigen, die Dynamik nimmt zu“, sagt Obst. Ab 2028 geht es steil aufwärts, bis 2030 könnte die Menge der Altmodule allein in Deutschland auf etwa 600.000 Tonnen pro Jahr anwachsen.

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