Stromausfallstatistik: Kaum neun Minuten im Norden
In Schleswig-Holstein gibt es weiterhin deutlich weniger Stromausfälle als im Bundesdurchschnitt. Statistisch waren die Haushalte im Gebiet der Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) im letzten Jahr im Schnitt 8,68 Minuten ohne Strom. Der Wert liege etwa 32 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 12,8 Minuten, teilte SH-Netz unter Verweis auf die aktuellen Störungskennzahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA) und eigene Berechnungen mit.
2022 habe die Ausfallzeit bei SH Netz bei 6,6 Minuten gelegen - bei einem Bundesdurchschnitt bei 12,2 Minuten. Grund für den Anstieg war nach SH-Netz-Angaben das Jahrhundert-Hochwasser an der Ostsee im Oktober 2023. Die von SH Netz aus Sicherheitsgründen vorgenommenen lokalen Abschaltungen flossen in die Statistik ein.
Aus Sicht von Benjamin Merkt, technischer Vorstand bei der SH-Netz-Muttergesellschaft HanseWerk, ist die gute Netzinfrastruktur für die Versorgungssicherheit ausschlaggebend. Die digitalen Ortsnetzstationen seien aus der zentralen Netzleitstelle in Rendsburg fernsteuerbar. Auch liege der überwiegende Teil der Nieder- und Mittelspannungsleitungen mit einer Länge von rund 50.000 Kilometern als Kabel in der Erde und ist damit besser vor Wind und Wetter geschützt. Nur noch etwa drei Prozent der Nieder- und Mittelspannungsleitungen im Netzgebiet seien Freileitungen, die in den nächsten Jahren nach und nach durch Erdkabel ersetzt werden sollen.
Nach Angaben der Bereichsleiterin Netztechnik bei SH Netz, Lisa Hebenstreit, plant die HanseWerk-Gruppe bis zum Jahr 2028 rund 2,8 Milliarden Euro Investitionen in die Infrastruktur.