SMA Solar schreibt rote Zahlen und treibt Umbau voran

Der Solartechnikhersteller SMA Solar ist in die roten Zahlen gerutscht und muss kräftig sparen. Das Konzernergebnis reduzierte sich auf minus 118 Millionen Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage des Geschäftsberichts in Niestetal im Landkreis Kassel mitteilte. 2023 hatte das Unternehmen dank hoher Nachfrage noch rund 226 Millionen Euro Gewinn gemacht. 2024 liefen die Geschäfte deutlich schlechter. Der bereits im vergangenen Jahr angekündigte Abbau von weltweit 1.100 Stellen steht derweil kurz vor dem Abschluss.
Der SDax-Konzern, der unter anderem Wechselrichter für Photovoltaikanlagen produziert, leidet unter einer Auftragsflaute, nicht zuletzt, weil die Lager bei den Händlern noch voll sind. Zudem gibt es auf dem wichtigen Markt China sehr harten Wettbewerb. Konzernchef Jürgen Reinert will deshalb das Unternehmen neu aufstellen und hatte bereits im vergangenen Jahr ein Sparprogramm verordnet. Zu diesem Zweck erweiterte SMA seinen Vorstand um Olaf Heyden, der die Transformation vorantreiben soll.
Einsparungen von bis zu 200 Millionen Euro geplant
Durch die Restrukturierung wolle der Konzern in den nächsten zwei Jahren 150 bis 200 Millionen Euro einsparen, erläuterte Heyden. «Ungefähr die Hälfte davon wird durch den Personalabbau erzielt», erklärte er. Die weiteren 50 Prozent verteilten sich gleichermaßen auf Unternehmensausgaben für beispielsweise Materialkosten, externe Mitarbeiter, Dienstleister, Werbung und Marketing.
Rund 700 Stellen will der Konzern am Unternehmenssitz in Niestetal streichen, 400 weitere im Ausland. Der Abbau im Ausland sei bereits abgeschlossen. In Niestetal sei damit in den nächsten sechs bis acht Wochen zu rechnen, sagte Heyden. Dort seien etwa auslaufende Verträge nicht verlängert und Probezeitkündigungen ausgesprochen worden. «Jetzt sind wir kurz vor Abschluss eines Freiwilligenprogramms, wo wir dann erwarten, an die 700 Stellen auch wirklich abschließen zu können.»
Ausländische Niederlassungen auf dem Prüfstand
Insgesamt wolle sich SMA deutlich effizienter aufstellen, die Fixkosten reduzieren und das Produktportfolio optimieren. «Wir werden uns darüber hinaus von ausländischen Märkten zurückziehen, die für uns nicht mehr attraktiv erscheinen», sagte Heyden. So habe man die Niederlassung in der Türkei bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen und die in Südafrika verkleinert, erläuterte Vorstandschef Reinert.
«Es kommt darauf an, dass wir unsere Ressourcen sparsam und zielgerichtet einsetzen werden», sagte Heyden. Ziel des Umbaus sei es, SMA bis zum Jahr 2030 «sauber zu positionieren».