LNG-Terminaltreiber kündigt Chartervertrag mit Ministerium

Der Terminaltreiber für den Import von Flüssigerdgas (LNG), Deutsche ReGas, hat den Chartervertrag für ein Terminalschiff mit dem Bundeswirtschaftsministerium gekündigt. Das geht aus einer heutigen Mitteilung der Deutschen ReGas aus Lubmin hervor. Bei dem Schiff handelt es sich um die «Energos Power», die seit Juli 2024 in Mukran auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) liegt.
Die Deutsche ReGas begründet die Kündigung unter anderem mit der Preispolitik des staatlichen Wettbewerbers Deutsche Energy Terminal (DET), der an seinen Terminals ebenfalls LNG importiert. Diese sei «ruinös». Die DET aus Düsseldorf beteuerte in der Vergangenheit, man halte regulatorische Vorgaben ein. DET betreibt schwimmende Terminals in Wilhelmshaven (Niedersachsen) und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein).
An dem Hafen auf Rügen betreibt die Deutsche ReGas ein weiteres Terminalschiff. Dieses solle weiter genutzt werden, hieß es von dem Unternehmen. Was mit der «Energos Power» geschehe, hänge von Gesprächen mit dem Bundeswirtschaftsministerium ab.
Beobachter: Terminal nie notwendig gewesen
Die Ankündigung der Deutschen ReGas zog Reaktionen nach sich, in denen der Vorgang als erwartbar beschrieben wurde. Die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) sprach von einer Teilschließung des Projekts, die überfällig sei. Der DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner sagte: Nachfrage vom Gasmarkt für das Projekt habe es nie gegeben.
Dass das Terminal nicht notwendig gewesen sei, äußerte ebenfalls der Vorsitzende der CDU-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters. Auch der Bürgermeister der Gemeinde Binz, Karsten Schneider (parteilos), sagte: «Das ganze Unterfangen hat sich nun endgültig als überflüssig herausgestellt.» Das sei von der Gemeinde schon seit langer Zeit angemahnt worden.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm, dessen Wahlkreis auch Mukran umfasst, teilte mit: Es sei von Anfang an klar gewesen, dass das Terminal nicht gebraucht werde. Es seien ohne Not kostspielige Überkapazitäten geschaffen worden.