Schiff bringt weiteres Flüssigerdgas für Rügener Terminal

Ein Tanker mit Flüssigerdgas (LNG) hat das Rügener LNG-Terminal erreicht. Die «Maran Gas Kimolos» ist am Donnerstagmorgen aus den USA angekommen. Sie hat laut Schiffsortungsdiensten im Internet inzwischen am Regasifizierungsschiff «Neptune» festgemacht. Es handelt sich um die erste LNG-Lieferung für das Terminal in diesem Jahr. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Das Terminal befindet sich seit vergangenem September im Regelbetrieb. Es wurde bislang von deutlich weniger Schiffen angelaufen als eigentlich genehmigt. Statt der beantragten bis zu 110 LNG-Anlieferungen pro Jahr dürfte die Zahl der Anläufe 2024 einstellig gewesen sein.
Auseinandersetzung mit Bund
Zuletzt hatte der Betreiber, die Deutsche Regas, den Chartervertrag für eines der ursprünglich zwei Terminalschiffe in Mukran mit dem Bundeswirtschaftsministerium gekündigt. Das Unternehmen hatte dies unter anderem mit der Preispolitik des staatlichen Wettbewerbers Deutsche Energy Terminal (DET) begründet, der an seinen Terminals ebenfalls LNG importiert. Diese sei «ruinös». Die DET aus Düsseldorf beteuerte in der Vergangenheit, man halte regulatorische Vorgaben ein. Das entsprechende Terminalschiff, die «Energos Power», hatte den Hafen verlassen und lag laut Schiffsortungsdiensten zuletzt vor der Küste Rügens.
Infoveranstaltung vor Ort
Am Freitagnachmittag ist in Sassnitz auf Rügen ein Austausch unter anderem des Schweriner Umweltministers Till Backhaus (SPD) auch mit örtlichen Kritikern des Terminals geplant. Dabei dürfte es auch um ein laufendes Änderungsgenehmigungsverfahren und das Thema etwaigen Lärms gehen.
Anders als ursprünglich geplant und genehmigt läuft das Terminal ohne Landstromanlage, sondern mit Generatoren an Bord. Diese machen Lärm und stoßen Schadstoffe aus. Nach letzten Behördenangaben waren zuletzt aber keine nennenswerten Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden. Während des Änderungsgenehmigungsverfahrens wurden für den Betrieb Auflagen sowie technische Nachbesserungen vorgeschrieben.