Industriepark Schwarze Pumpe feiert 70-jähriges Bestehen

Seit sieben Jahrzehnten prägt der Industriestandort Schwarze Pumpe die Lausitz. Zum 70. Jubiläum öffnet der Standort in Spremberg am Wochenende (30. August) seine Tore für die Öffentlichkeit, wie der Industriepark mitteilte. Über 20 Firmen laden zu Einblicken in ihre Arbeit, Technik und Zukunftspläne ein.
Was 1955 mit dem Bau eines Kohleveredlungskombinats begann, entwickelte sich in der DDR zu einem der größten Industriekomplexe. Heute zählt der Industriepark mehr als 120 Unternehmen und rund 5.000 Beschäftigte.
Der Name «Schwarze Pumpe» geht nach einer Überlieferung auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück, wie die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) informiert. Demnach sollen Einwohner einer slawischen Siedlung die Pumpe ihres Gasthauses schwarz gestrichen haben – ein damaliges Symbol für die Pest –, um plündernde Schweden abzuschrecken. Die Eindringlinge zogen daraufhin weiter, der ungewöhnliche Name blieb bis heute.
Strukturwandel wird greifbar
Die Entwicklung Schwarze Pumpe mache den Strukturwandel der Region greifbar, heißt es vom Industriepark. Seit Jahresbeginn steht die Brikettfabrik am Standort auf der Brandenburger Denkmalliste. Nach Angaben der Landesregierung soll der Denkmalschutz die Perspektiven der Anlagen nicht einschränken. Das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe soll bis zum endgültigen Ausstieg aus der Kohleverstromung Ende 2038 in Betrieb bleiben.
«Wir brauchen dringend Ersatz für diese gesicherte Leistung. Deshalb arbeiten wir seit Monaten mit Hochdruck an Neubauprojekten für unsere Kraftwerksstandorte», hatte Leag-Chef Adolf Roesch jüngst gesagt. Es sei derzeit ein sogenanntes H2-Ready-Kraftwerk mit einer installierten Leistung von rund 2.000 Megawatt am Standort Schwarze Pumpe in Planung. Dieses Gaskraftwerk soll für einen späteren Betrieb mit Wasserstoff ausgelegt sein.