Bioenergie im Fokus: Lösungsansätze für erneuerbare Energien und CO₂-Entnahme
CO₂-Abscheidung und -Speicherung durch Bioenergie spielen eine zentrale Rolle für das Erreichen der Klimaneutralität. Mit diesem Fazit endete die Online-Veranstaltung „Erneuerbare Energie und Negativemissionen – Bioenergie als Lösungsoption“ des Bundesverbands Bioenergie e. V. (BBE). Die Online-Veranstaltung richtete sich an Fachleute, Entscheidungsträger und Interessierte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Negativemissionen zu informieren und zu diskutieren, welchen Beitrag Bioenergie mit CO₂-Abscheidung zum Klimaschutz leisten kann.
„Durch die Abscheidung und Speicherung von biogenem CO₂ kommt der Bioenergiebranche eine besondere Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel zu. Durch die Generierung von Negativemissionen kann Bioenergie mit Carbon Capture and Storage – kurz BECCS – wesentlich zur Erreichung der deutschen Klimaziele beitragen und unvermeidbare Restemissionen kompensieren“,
betonte Dr. Tim Pettenkofer, Referent für Holzenergie im BBE bei der Einführung in die Veranstaltung.
Das Seminar stellte auch konkrete Beispiele für erfolgreiche Projekte und Initiativen vor, die bereits zur CO₂-Reduktion beitragen oder dies tun können. So erläuterte Lennart Reese von der Seeger Engineering GmbH eine aktuelle Studie im Auftrag des BBE, die die Kosten der CO₂-Abscheidung bei Bioenergieanlagen untersucht.
„Die Wirtschaftlichkeit ist der Schlüssel zur breiteren Akzeptanz der CO₂-Abscheidung aus Biomasseanlagen. Sobald Anlagenbetreiber die Kostenstruktur und die wirtschaftlichen Vorteile klar bewerten können, wird diese Technologie möglicherweise für viele eine realistische Option“,
so sein Fazit. Daran anschließend präsentierte Elena Eßer von der neustark Deutschland GmbH Bindung von biogenem CO₂ bei der Betonaufbereitung als dauerhafte CO₂-Senke und erklärte:
„Durch die Technik von neustark wird der weltweit größte Abfallstrom zur CO₂-Senke. Dabei können Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien aktiv zur CO₂-Reduktion beitragen. Durch die Kombination von nachhaltiger Energiegewinnung und CO₂-Abscheidung leistet die Bioenergie einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz.“
In seinem Fazit wies Dr. Tim Pettenkofer darauf hin:
„In Anbetracht der dringenden Notwendigkeit, die Klimaziele zu erreichen, spielt Bioenergie eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht nur eine verlässliche Quelle erneuerbarer Energie, sondern bietet auch konkrete Ansätze zur CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre. Durch innovative Technologien und nachhaltige Praktiken kann Bioenergie einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität leisten.“
Hintergrund
Laut einer Kurzstudie im Auftrag des Bundesverbands Bioenergie e.V. (BBE) aus dem Jahr 2023 könnte der aktuelle Bestand an Holzheiz(kraft)werken, Biogas- und Bioethanolanlagen rund 13 Mio. t CO₂ jährlich in Kombination mit erneuerbarer Energieerzeugung aus der Atmosphäre zu entfernen. Würde das erschließbare Biomassepotenzial voll ausgeschöpft, könnten sogar 30 Mio. t CO₂ pro Jahr abgeschieden werden. Dies würde einen beträchtlichen Teil der unvermeidbaren Restemissionen Deutschlands kompensieren. Weitere Informationen zu den Potenzialen der Bioenergie für die CO₂-Abscheidung können der Kurzstudie entnommen werden.
Quelle: Fachverband Holzenergie im BBE