veröffentlicht am 08.12.2024 18:01
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Technologien, Wirtschaft, Projektplanung

Komplett fossilfreie Wärmeversorgung: HanseWerk Natur stellt dekarboniertes Netz in Schönberg vor

HanseWerk Natur hat das Wärmenetz in Schönberg auf eine fossilfreie Versorgung mit umweltfreundlichen Holzpellets umgestellt. Seit der Umstellung hat HanseWerk Natur 3.750 Tonnen CO₂ eingespart.
Brigitte Vöge-Lesky (l.), Bürgermeisterin der Gemeinde Krummbek, lässt sich von Hendrik Voß (HanseWerk Natur) die Holzpellets zeigen. Foto: HanseWerk Natur

Foto: Brigitte Vöge-Lesky (l.), Bürgermeisterin der Gemeinde Krummbek, lässt sich von Hendrik Voß (HanseWerk Natur) die Holzpellets zeigen. HanseWerk Natur

Die ehemals mit Heizöl betriebene Wärmeversorgungsanlage im Kreis Plön ist mit vier Pelletkesseln ausgestattet. Die Pellets stammen aus Rest- und Abfallstoffen regionaler Sägewerke und sind damit bereits in ihrer Herstellung ressourcenschonend. Für die Versorgung der 100 angeschlossenen Haushalte in Schönberg kommen Holzpellets der Qualität ENplus-A1 zum Einsatz. Besonders ist dabei der hohe Automatisierungsgrad der Anlage: eine automatische Füllstandsüberwachung sorgt jederzeit für ausreichend Holzpellets; der Betrieb der Anlage wird aus der Ferne überwacht, ohne dass Personal vor Ort sein muss. Die Holzpellet-Anlage hat den Umweltpreis der Wirtschaft erhalten für den „innovativen und wegweisenden Beitrag zur Erreichung des Unternehmenszieles, die Wärmeversorgung ihrer Kunden vollständig klimaneutral zu gestalten“, wie die zuständige Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V. in ihrer Begründung schreibt.

Bürgermeister Peter Adam Kokocinski aus Schönberg begrüßt das Projekt. Er sagt:

„Hier bei uns im Ostseebad hat HanseWerk Natur einen neuen Weg eingeschlagen – lange bevor die Wärmewende in aller Munde war. Die Wärmeversorgung in Schönberg hat somit Vorzeigecharakter für den Norden.“

Dr. Gerta Gerdes-Stolzke, Geschäftsführerin von HanseWerk Natur, erläutert:

„Die Transformation unseres Heizwerks in Schönberg ist ein erster Meilenstein unseres Dekarbonisierungsfahrplans. Wir haben die fossilen Anlagen in Schönberg abgeschaltet und verbrennen jetzt regional erzeugte Holzpellets. Die digitale Anlagenüberwachung und der Parallelbetrieb mehrerer großer Kessel erlauben uns, ausschließlich erneuerbare Energie einzusetzen und fossile Reserveanlagen zu vermeiden. Damit erfüllen wir in Schöneberg die Anforderung klimaneutralen Heizens zu einhundert Prozent.“

Für den Dekarbonisierungsfahrplan im gesamten Norden wird es verschiedene Lösungen brauchen. Welche HanseWerk Natur bereits umgesetzt hat, präsentierte das Unternehmen in diesem Jahr bei der Roadshow, die bereits in Kropp und Wahlstedt Station machte.

In Schönberg hat das Unternehmen nun wichtige Erfahrungen gesammelt, um die Technik von Holzpellet-Anlagen weiter ausrollen zu können, wie Hendrik Voß, Leiter Systementwicklung bei HanseWerk Natur, berichtet.

„Seit der Inbetriebnahme haben wir den Anlagenbetrieb weiter optimiert.“

Unter anderem sorgen nachträglich eingebaute Zyklonfilter dafür, dass die Anlage in Schönberg staubfrei läuft. Auch die Schlauchsysteme hat HanseWerk Natur optimiert, sodass die Pellets nicht zerbrechen und so optimal genutzt werden können. Nach der bisherigen Betriebserfahrung fasst Hendrik Voß zusammen:

„In vielen Wärmenetzen wird sicher die Wärmepumpe die erste Wahl sein. Jedoch sind Holzpellet-Anlagen besonders geeignet, wenn vor Ort weniger Platz vorhanden ist. Für uns ist diese Technologie somit ein wichtiger Baustein für die Wärmewende.“

Quelle: HanseWerk Natur GmbH